Das Geheimnis der Arche

Reiner Lux
9. Februar 2020
Foto-Theologie

Eine unfassbare Parallele

Viele Bibelleser glauben, dass Jesus Christus hauptsächlich im Neuen Testament vorkommt. Doch was hat Jesus zu den Juden gesagt? „Ihr sucht in der Schrift, denn ihr meint, ihr habt das ewige Leben darin; und sie ist’s, die von mir zeugt;“ (Joh 5, 39). Da zu dieser Zeit das Neue Testament noch nicht existierte, kann eine bedeutende Wahrheit daraus abgeleitet werden: Die Schrift, die Jesus hier erwähnt, ist das Alte Testament! Somit spricht nicht nur das Neue Testament von Jesus, sondern auch das Alte Testament.

Es zeugt nicht nur von Jesus in den vielen Prophezeiungen, die auf ihn hinweisen, sondern auch in vielen Bildern (Stichwort: Foto-Theologie). Ein beeindruckendes Bild für Jesus stammt aus der Zeit, zu der Jesus eine Parallele für die Endzeit zieht, nämlich aus der Zeit Noahs. Dies führt uns direkt zu einer phänomenalen Baukonstruktion: DIE ARCHE.

Offen für alle Menschen

Die Arche stand für jeden einzelnen Menschen offen. Niemand wurde ausgeschlossen. Genauso ist es auch bei Jesus. Jeder ist willkommen! Jesus ruft uns sogar mit offenen Armen zu: „Kommt her zu mir alle, die ihr müheselig und beladen seid, ich will euch erquicken!“ (Matth. 11,28 – Luther 2017) Er gab jedem Menschen ein Versprechen: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen“ (Joh. 6, 37). Jeder Mensch soll dieselbe Chance wahrnehmen können, die Liebe des Erlösers kennenzulernen.

Jeder Einzelne, der damals in die Arche hineinging, wurde gerettet! Wenn die Wellen auch noch so stark waren, so ist doch niemand aus der Arche herausgefallen. Im Gegensatz dazu ist jeder Einzelne, der Gottes Rettungsangebot nicht annehmen wollte, ums Leben gekommen. Passend zur Arche heißt es in 1. Johannes Kapitel 5 und Vers 12 über Jesus: „Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht.“ Jesus lässt dich niemals los, wenn du ihn nicht loslässt. 

„Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden …“ (Johannes 10,9a)

Nur eine Arche

Es gab nicht mehrere Archen, sondern nur eine einzige. Und so gibt es auch für uns heute nur eine einzige Arche: „Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

Worauf man damals zur Zeit Noahs auch immer sein Leben gesetzt hatte, wenn es nicht die Arche war, bedeutete dies den Tod! So auch bei Jesus: Worauf auch immer Du Dein Lebenshaus baust: Wenn es nicht Jesus, der Fels ist, wird dieses Haus einmal zusammenfallen.

Nur eine Tür

Um gerettet zu werden, musste man durch die Tür der Arche gehen. Auch heute gibt es diese Tür: Jesus (vgl. Joh. 10,9a). So wie damals bei der Arche jeder „selig“ bzw. „gerettet“ (Schlachter 2000) wurde, der  durch die Tür ging, so auch bei Jesus. So wie es bei der Arche nur eine Tür in die Rettung hinein gab, so gibt es auch für uns nur eine Tür zur Rettung: Jesus Christus!

Baumaterial: Holz und Pech

Eine sehr erstaunliche Parallele zwischen der Arche und Jesus finden wir beim Baumaterial: Die Arche war aus Holz gebaut (1. Mose 6,14).

Dieses Holz stammte natürlich von Bäumen. In der Bibel ist ein Baum ein Bild für den Menschen (vgl. Psalm 1,1-3; diese Verse passen sehr gut zu Jesus).

Das Holz alleine reichte jedoch für eine rettende Arche nicht aus. Die Arche musste auch innen und außen verpicht werden (1. Mose 6,14b). Das hebräische Wort, welches hier mit „verpichen“ übersetzt wird, ist „kaphar“. Dieses Wort bedeutet eigentlich „bedecken, sühnen, versöhnen, vergeben“. Es kommt im AT häufig zur Veranschaulichung des Evangeliums vor. Welches Bild ergibt sich durch diese Kombination? Es reichte nicht aus, dass Jesus Mensch wurde (das Holz alleine reichte nicht).

Jesus musste auch für unsere Sünden bezahlen. Sühne musste geschehen. Das Verpichen des Holzes mit Pech bzw. Harz ist ein Symbol für den Sühnetod Jesu, sein Blut, das er für uns Sünder vergossen hat. Ist dieses Buch nicht wunderbar und einmalig? Um es mit den Worten von Paulus zu sagen: „O welch eine Tiefe des Reichtums“ (Römer 11,33). Wo findest Du solch ein Buch, solch eine unendliche Schatzkammer?

Wohnungen

Die Arche hatte mehrere Kammern (1. Mose 6,14). Wörtlich übersetzt heißt es „Nester“ (Hinweis Elberfelder). Diese zahlreichen Kammern in der Arche sind ein Bild für die himmlischen Wohnungen, die himmlischen Nester, welche die Erlösten, die sich für Jesus entscheiden, erhalten werden: „Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn’s nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten?“. (Jo 14,1-2)

Licht

In der Arche war es nicht dunkel, denn es gab eine Art Fenster oben auf der Arche (1. Mose 6,16; 8,6). Das Licht kam von oben (passend zu Jesus Christus). Auch die Wohnungen im Himmel, die „Nester“, werden mit Licht erfüllt werden. Von Jesus: „Und die Stadt bedarf keiner Sonne noch des Mondes, dass sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm.“ (Off. 21,23). Und auch hier wieder: Es gab nur ein Fenster, nur eine Lichtquelle für die, die in der Arche waren. Jesus möchte in unserem Leben die einzig wahre Lichtquelle sein (Joh. 8,12). 

Ein Leben mit Jesus ist ein Leben im Licht!

Die Gnadentür schließt eines Tages

Gott hatte sehr viel Geduld mit den Menschen vor der Sintflut. Doch es kam der Tag, an dem Gott die Tür der Arche verschloss (1. Mose 7,16). Das Schicksal jedes einzelnen Menschen war damit besiegelt. So wird es auch kurz vor Jesu Wiederkunft sein. Die „Tür“ Jesus Christus wird eines Tages geschlossen werden.

Nicht weil Gott keine Gnade mehr hat, sondern weil sich jeder Mensch entschieden haben wird. Wer Gutes tut, wird weiterhin Gutes tun und wer Böses tut, wird weiterhin Böses tun (Offb 22,11). Leider wird auch dann der Großteil der Menschheit sich gegen die rettende Arche Jesus Christus entschieden haben.

Die Tür mitten an der Seite

Die Tür an der Arche befand sich mitten an der Seite (1. Mose 6,16). Diese Öffnung mitten an der Seite finden wir auch bei Jesus: „Sondern einer der Soldaten stieß mit dem Speer in seine Seite, und sogleich kam Blut und Wasser heraus“ (Joh. 19,34). Hier finden wir ein weiteres Bild für den Erlösungsplan. In Apostelgeschichte 20,28 heißt es, dass Jesus die Gemeinde erworben hat durch sein Blut. Das war der Preis des Bräutigams für seine Braut. Das Blut steht für die Vergebung unserer Sünden (vgl. Eph. 1,7). Und das Wasser symbolisiert Gottes Wort (vgl. Eph. 5,25-27).

Jesus hat sich für die Gemeinde, für uns, hingegeben, um uns zu heiligen (Eph. 5,26)! Die Heiligung, die Reinigung von unseren sündigen Angewohnheiten, geschieht durch das Wasserbad in Gottes Wort. Wie bei der Arche zeigt uns die Öffnung an der Seite von Jesus den Weg zur Rettung an. Rettung durch Blut und Wasser – symbolisch für Rechtfertigung und Heiligung.

Gericht

Die Zeit Noahs wiederholt sich! Der sündhafte Zustand unserer Zeit gleicht immer mehr dem verdorbenen Zustand vor der Sintflut. Die Menschheit steuert mit großen sündigen Schritten dem Strafgericht Gottes entgegen. Wer kann gerettet werden? Jeder, der in der Arche, in Jesus ist! Die gewaltigen tobenden Wassermassen bei der Sintflut sind ein Bild für Gottes heiligen Zorn gegen die Sünde. Noah und seine Familie waren in der Arche geschützt. Die Wellen schlugen nicht gegen sie, sondern gegen die Arche – gegen Jesus! Die Arche bewahrte die Gläubigen vor dem Gericht Gottes, sie kamen quasi nicht ins Gericht. So auch durch Jesus: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen“ (Joh. 5,24).

Neuanfang - In Jesus

Es hat nicht ausgereicht, zu wissen, dass es eine Arche gibt. Es hat auch nicht ausgereicht, zu glauben, dass Noah recht hat, dass tatsächlich eine Sintflut kommt und die Arche die einzige Rettung ist. Es war alles nichts wert, solange man nicht in die Arche hinein gegangen ist – wenn man also nicht in der Arche, sondern außerhalb der Arche war. So ist es auch bei Jesus. Du kannst noch so viel von Jesus wissen, noch so viel von IHM sprechen oder sogar predigen! Du kannst noch so oft sagen, dass du Jesus liebst, dass du an IHN glaubst und bei IHM sein möchtest in Ewigkeit. Wenn du aber nicht in IHM bist, nützt es dir letztendlich nichts. Nur in der Arche ist Rettung! Dies galt für die buchstäbliche Arche und dies gilt auch für die symbolische Arche, für Jesus. Doch was bedeutet es, „in Jesus“ zu sein? Ein neues verändertes Leben führen (2. Kor. 5,17).

Gehorsam (1. Joh. 2,3-5). Fest und inniglich mit Jesus verbunden sein und dadurch gute Frucht bringen (Joh. 15,5-6).

Noch eine erstaunliche Parallele zum Schluss. Die Arche brachte die Gläubigen zu einem Gebirge (1. Mose 8,4). Zu einem Neuanfang!

Jesus bringt die Gläubigen auch zu einem Gebirge bzw. „Berg“. Zum Berg Zion, einem Symbol für das himmlische Jerusalem (Hebr. 12,22). Dort wird es ebenfalls einen Neuanfang geben – doch diesmal ohne Sünde und deren fatale Auswirkungen. Kein Leid, keine Krankheit und kein Tod. Einen Neuanfang für die Ewigkeit: In Jesus.

„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Jesus Christus - Johannes 14, 6)